Skelett
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Das Skelett des Hundes

Das Skelett besitzt vor allem zwei Funktionen: Es stützt den Körper und es hat eine wichtige Bedeutung für die Fortbewegung.

Die Stützfunktion wird durch die besondere Beschaffenheit der Knochen erreicht. Diese sind im Gegensatz zu anderen Körpergeweben hart. Ihre Härte kommt durch einen hohen Mineralisierungsgrad zustande, nämlich vor allem durch Kalzium- und Phosphoreinlagerungen. Trotzdem ist der Knochen ein hervorragend durchblutetes Gewebe, was ihn sehr regenerationsfähig macht (gute Heilung von Knochenbrüchen).

Der Fortbewegungsapparat ist aus zwei Bestandteilen aufgebaut, nämlich der Muskulatur und dem Skelett. Die Muskulatur ist der aktive Teil des Bewegungsapparates. Sie ist über Sehnen mit dem passiven Knochenapparat verbunden. Da zwischen den einzelnen Knochen Gelenke vorhanden sind, können sie durch Verkürzung und Erschlaffung der Muskeln bewegt werden.

Voraussetzungen für die Beweglichkeit bzw. Fortbewegung des Körpers sind also 

  • stützende Knochen
  • die gelenkige Verbindung der Knochen untereinander
  • die Aktivität der Muskulatur.

Das Skelett des Hundes lässt sich folgendermaßen untergliedern:

Kopfskelett

  • Hirnschädel
  • Gesichtsschädel

Rumpfskelett

  • Wirbelsäule
  • Rippen
  • Brustbein

Extremitätenskelett

  • vordere Extremität
  • hintere Extremität

skelett

Bild: © Eichelberg

Der Hirnschädel (1) schützt das Gehirn und birgt wichtige Sinnesorgane wie Augen und Ohren.

Der Gesichtsschädel besteht vor allem aus dem Ober- und Unterkiefer (zahntragende Knochen). Der Oberkiefer (2) ist fest mit dem Hirnschädel verwachsen; der Unterkiefer (3) ist durch das Kiefergelenk gegen den Oberkiefer beweglich.

Die Wirbelsäule besteht aus einer Vielzahl hintereinander liegender Wirbel. Zwischen den Wirbeln befinden sich die knorpeligen Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben). Die Wirbelsäule stützt einerseits den Körper, andererseits verleiht sie ihm aber auch durch die gelenkige Verbindung der Wirbel untereinander seine Beweglichkeit.

In ihren oberen Bereichen bilden die Wirbelkörper Wirbelbögen aus, die in der Gesamtheit der Wirbelsäule den Wirbelkanal bilden. In diesem verläuft das Rückenmark, das direkt mit dem Gehirn verbunden ist und mit diesem zusammen das Zentralnervensystem bildet.

Die Wirbelkörper setzen sich nach oben in die Dornfortsätze (4) fort, die je nach Körperregion unterschiedlich hoch sind. Sie dienen der Rückenmuskulatur als Ansatzstellen.

Der Hund besitzt 30 Wirbel, nämlich 7 Halswirbel (5), 13 Brustwirbel (6), 7 Lendenwirbel (7) und 3 Kreuzbeinwirbel (8). Hinzu kommen die Schwanzwirbel (9), deren Anzahl zwischen 16 und 22 schwankt.

Entsprechend ihrer Funktion sind die beiden ersten Halswirbel besonders gestaltet: Der erste Halswirbel (Atlas) trägt den Kopf und ermöglicht das Nicken des Kopfes; der zweite Halswirbel (Axis) macht das Drehen des Kopfes möglich.

Die Brustwirbel besitzen besonders hohe Dornfortsätze. Außerdem sind bei ihnen Gelenkflächen für die Verbindung mit den Rippen ausgebildet.

Die 3 Kreuzwirbel sind zu einem einzigen Knochen, dem Kreuzbein, verwachsen. Durch diese Verwachsung bietet das Kreuzbein dem Hüftbein einen besonders stabilen Ansatz am Rumpf.

Die Rippen (10) verbinden die Brustwirbel mit dem Brustbein und bilden somit den Brustkorb. Dieser birgt das Herz und die Lunge. Das Zwerchfell, das als Atemmuskel eine wichtige Rolle spielt, grenzt den Brustkorb gegen den Bauchraum ab.

Das Brustbein (11) stellt den unteren Abschluss des Brustkorbes dar. In seinem vorderen Teil bestehen direkte Verbindungen mit den Rippen; im hinteren Teil sind letztere nur indirekt über Knorpelspangen mit dem Brustbein verbunden. Diese dehnbare Verbindung kommt der notwendigen Vergrößerung des Brustkorbs bei der Atmung entgegen.

Der obere Teil der Vorderextremität ist das Schulterblatt (12). Es ist ein platter, großflächiger Knochen, der für viel Muskelmasse Ansatz bietet. Da das Schulterblatt die Dornfortsätze überragt, markiert sein oberer Teil beim Hund den Widerrist.

Über das Schultergelenk ist das Schulterblatt mit dem Oberarmknochen (13) verbunden. Ihm folgt der Unterarm, der aus zwei Knochen besteht, nämlich der Elle (14) und der Speiche (15). Oberarm- und Unterarmknochen artikulieren im Ellenbogengelenk (16). Es folgen dann 7 Vorderfußwurzelknochen, die in zwei Reihen übereinander angeordnet sind (17) und 5 Vordermittelfußknochen (18). Diesen schließen sich die Zehen (19) an.

Die 4 Zehen der Vorderextremität entsprechen bei einem Vergleich mit der menschlichen Hand dem Zeigefinger, dem Mittelfinger, dem Ringfinger und dem kleinen Finger. Der Daumen gehört nicht zum eigentlichen Fuß. Er befindet sich als rudimentäres Anhängsel am inneren Rand der Vordermittelfußknochen.

Der Aufbau der Hinterextremität entspricht in den wesentlichen Bauelementen dem der Vorderextremität. Der obere Teil wird durch das Hüftbein (20) gebildet, das zusammen mit dem zur Wirbelsäule gehörenden Kreuzbein das Becken bildet. Das Hüftbein ist ebenfalls ein Verwachsungsprodukt aus drei Knochen, nämlich dem Darmbein, dem Schambein und dem Sitzbein. Im Hüftgelenk (21) inseriert der Oberschenkelknochen (22). Er ist der mächtigste Knochen des Skelettes und bietet somit der starken Muskelmasse der oberen Hinterextremität genügend Ansatzfläche. Dem unteren Teil des Oberschenkelknochens liegt die Kniescheibe (Patella, 23) an. Das Kniegelenk (24) ist ein hoch kompliziertes Gelenk, das den Oberschenkel und Unterschenkel miteinander verbindet. Der Unterschenkel (25) besteht ursprünglich aus zwei Knochen, nämlich dem Schienbein und dem Wadenbein. Beide Knochen gehen beim Hund eine feste Verbindung ein, wobei das Schienbein erheblich kräftiger ausgebildet ist als das Wadenbein. Dem Unterschenkel folgen 7 Hinterfußwurzelknochen, die zusammen das Sprunggelenk (26) bilden.

Innerhalb der Hinterfußwurzelknochen hat das Fersenbein (27) eine besondere Bedeutung. An seinem Fortsatz inseriert nämlich die Achillessehne. Diese kräftige Sehne stellt eine Verbindung zu den Muskeln her, die beim Sprung die eigentliche Sprungkraft liefern. Dem Sprunggelenk schließen sich dann wieder 5 Hinterfußmittelknochen (28) an, und diesen folgen die 4 Zehen des Hinterfußes (29). Eine fünfte Zehe, die dem großen Zeh des menschlichen Fußes entspräche, kann beim Hund als Afterkralle ausgebildet sein.

Der Hund ist ein "Zehengänger"; d. h. an der Bodenberührung sind nur die Zehen beteiligt, während die Mittelfußknochen senkrecht zum Boden stehen. Ganz anders verhält es sich z. B. beim Menschen, der ein "Sohlengänger" ist. Bei ihm wird der bodenberührende Fuß von den Zehen und den Mittelfußknochen gebildet.

Die Verankerung der Vorder- und Hinterextremität am Rumpfskelett ist beim Hund völlig unterschiedlich. So ist das Schulterblatt nicht starr mit der Wirbelsäule verwachsen; es liegt dieser nur an und wird durch Muskulatur in seiner Position gehalten. Dagegen ist die Hinterextremität durch Verwachsungen zwischen dem Kreuzbein und dem Hüftbein starr mit dem Rumpfskelett verbunden. Diese anatomischen Unterschiede erklären sich aus den verschiedenen Funktionen der Vorder- und der Hinterextremität bei der Fortbewegung: Die Hinterextremität, die der eigentliche Motor ist, liefert den Schub für die Fortbewegung. Dies kann natürlich umso wirkungsvoller geschehen, je fester sie mit dem Körper verbunden ist. Die Aufgabe der Vorderextremität besteht dagegen darin, den nach vorn katapultierten Körper wieder aufzufangen. Hierzu wäre eine starre Verbindung eher hinderlich, wohingegen die nachgiebige, lockere Verankerung zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule das abfedernde Auffangen des Körpers wirkungsvoll unterstützt.

Das Gebiss

gebiss

Bild: © Lokau

Der erwachsene Hund besitzt 42 Zähne. Im Oberkiefer befinden sich 6 Schneidezähne (Incisivi), 2 Fangzähne (Canini) und auf jeder Oberkieferseite 6 Backenzähne, nämlich 4 Praemolare und 2 Molare. Im Unterkiefer sind 6 Schneidezähne, 2 Fangzähne und seitlich je 7 Backenzähne, nämlich 4 Praemolare und 3 Molare vorhanden.

Eine besondere Bedeutung haben beim Hund die kräftigen Fangzähne, die ursprünglich zum Ergreifen und Festhalten der Beutetiere dienten und die Reißzähne, die zum scherenartigen Abtrennen zäher Gewebeteile geeignet sind. Als Reißzähne funktionieren im Oberkiefer der 4. Praemolar und im Unterkiefer der 1. Molar.

Das Milchzahngebiss, das bereits beim Welpen angelegt ist, besteht aus nur 28 Zähnen, denn sämtliche Molare und die ersten Praemolaren werden nicht im Milchgebiss angelegt. Sie erscheinen erst beim Zahnwechsel.

Dieser erfolgt in der Regel zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat.

Gebisstypen

gebisstypen

Bild: © Lokau