Hundefutter, auf was
muss ich achten
Wenn
ich für meinen Hund Futter kaufen möchte, hab
ich ein unüberschaubares Angebot von
Fertigfutter, wie z.B Nassfutter, Trockenfutter,
Halb-feuchtes Futter und Barf/Frostfutter (das
Thema Barfen wird hier aber nicht thematisiert,
da es sehr komplex ist). Jeder Hundebesitzer
kann dadurch für sich selbst entscheiden, was
und wie er füttern möchte. Egal für welches
Futter man sich aber entscheidet, es sollte ein
wirklich hochwertiges Futter sein.
•
Trockenfutter (geringer
Wassergehalt 3 – 10 %, sehr hoher Energiegehalt)
Je höher der
Fleischanteil ist, desto besser – Hunde ernähren
sich zum Großteil von Fleisch. Auch hier gibt es
Unterschiede: Hundefutter im normalen
Preissegment enthält meist nur einen
Fleischanteil von 8 – 15 %. Teurere Produkte im
Mittelklasse-Preissegment kommen oft nur auf 25
– 35%. Der Rest sind Füllstoffe auf
Getreidebasis die oft Allergien und
Unverträglichkeiten auslöschen können. Um dem
entgegen zu wirken, sollte man auf einen hohen
Fleischanteil achten.
Die Qualität des
Fleisches ist eine weitere Komponente auf die
man achten sollte. Am besten wäre es,
Trockenfutter in Bio-Qualität zu kaufen, denn
man sollte die Massentierhaltung und die
Großlandwirtschaften nicht durch den Konsum
unterstützen. Und zum anderen ist Bio-Fleisch
ohne Medikamentenrückstände, was wiederrum der
Gesundheit unserer Hunde zugutekommt.
Auch die Art des
Fleisches ist sehr wichtig. Zu empfehlen ist das
Muskelfleisch und auch Innereien, da sie eine
wichtige Mineralstoffquelle sind. Deshalb sollte
man auf die genaue Beschreibung der
Zusammensetzung des Futters achten – leider ist
das Fleisch oft eine Mischung aus „tierischen
Nebenerzeugnissen" wie z.B. Knochen, Haut, Hufen
und Federn aber kein Muskelfleisch.
Am besten wäre es,
wenn das Futter nur aus einer Fleischsorte und
guten Basiszutaten für den Nährstoffbedarf
bestehen würde und nicht wie so oft aus 5 oder
sogar mehr Tierarten. Auch extra Zusätze und
Kräuter sollten nicht enthalten sein. Diese kann
man wenn nötig z.B. bei Hautproblemen zusätzlich
dem Futter zugeben.
Der Eiweiß- oder
Proteinlieferant sollte hochwertig und für den
Hund gut verwertbar sein wie z.B. Frischfleisch
98% verwertbares Protein, Knochen dagegen nur
etwa 33%. Auch ist der Eiweißbedarf
unterschiedlich. Ein Welpe benötigt, im
Gegensatz zu einem erwachsenen Hund mehr Eiweiß,
um sein eigenes Körpereiweiß aufzubauen.
Beim Trockenfutter ist
es schwierig dem Füllstoff Getreide zu
entkommen. Man sollte darauf achten, dass das
Trockenfutter Kartoffel, Hirse oder Reis als
Füllstoff enthält, da Getreide oft
allergieauslösend ist. Getreide ist nicht
schädlich, aber man sollte die Menge im Auge
behalten.
Mais wird auch oft als
Füllstoff im Hundefutter verwendet, weil er sehr
billig ist. Aber er steht im Verdacht,
Serotoninmangel auszulösen und
Verhaltensauffälligkeiten zu verursachen.
Beim Trockenfutter
gibt es verschiedene Herstellungsverfahren:
– extrudiertes
Trockenfutter ist am meisten verbreitet,
wird vom Hund leicht verwertet und die
Nährstoffe werden gut an den Stoffwechsel
weitergeleitet
– kaltgepresstes Trockenfutter, muss
intensiv verdaut werden, es ist weniger
aufgeschlossen und kann zu schlechterer
Verwertung und Unverträglichkeit führen, es kann
eher „schlecht" werden, Darmaktivität und die
natürliche Darmreinigung werden angeregt
– gebackenes Hundefutter, durch das
Backen kann es zum Vitaminverlust kommen
Halb-feuchtes
Futter (Soft-Brocken, Semi-Moist)
Wasseranteil von 15 -30 %
Zutaten werden
vermischt und in Wasser oder Fleischsaft gegart,
anschließend wird alles vermengt, geknetet und
gepresst.
Nassfutter
Wassergehalt 75 – 80 %
Bei hochwertigen
Produkten stammt das Wasser entweder aus den
Rohstoffen (frisches Fleisch besteht aus fast ¾
Wasser) oder es wird Wasserdampf zugesetzt. Die
Bestandteile werden roh zerkleinert, in die
Dosen gefüllt und unter Druck auf 120° erhitzt.
Die Zutaten werden so gegart und dadurch haltbar
gemacht. Deshalb sind keine Konservierungsstoffe
notwendig.
Bestandteile, die
gutes Futter nicht enthalten sollte
Vorsicht ist geboten, bei ungenauen
Inhaltsangaben
– tierische
Nebenerzeugnisse: Nebenprodukte in
Lebensmittelqualität sind als Ergänzung in
Ordnung (man muss sich auf die Angaben der
Hersteller verlassen). Die genauen Angaben über
die Nebenprodukte sollten in den Inhaltsabgaben
stehen. Bei Nebenprodukte die nicht unter „
Lebensmittelqualität" fallen, handelt es sich um
Schlachtabfälle, die nicht für den menschlichen
Verzehr geeignet sind. Solche Nebenprodukte
sollten nicht in einem Hundefutter verwendet
werden.
– pflanzliche Nebenerzeugnisse: sind alle
minderwertigen pflanzlichen Abfälle
(Nebenprodukte, die bei der Aufbereitung von
Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte usw. anfallen,
das kann Weizenkleie bis Grannen und
Erdnussschalen sein)
–Bäckereierzeugnisse: Erzeugnisse aus der
Backwarenherstellung, Z.B. Kuchen, Brot, Kekse
und Teigwaren
– Getreide: In Hundefutter muss kein
Getreide enthalten sein (Hunde brauchen kein
Getreide), das wird nur als günstiger Füllstoff
hinzugefügt. Wenn beim Futter an erster Stelle
Getreide oder Mais aufgeführt wird, ist es kein
hochwertiges Hundefutter. Vorsicht: die
wirkliche Gesamtmenge an Getreide wird oft
verschleiert, in dem es an mehreren Stellen mit
anderm Namen aufgelistet wird, wie z.B.
Maismehl, Mais, Reis, Reiskleie, Getreide,
Gerste Maiskleber usw.. In Wahrheit ist der
Gesamtanteil an Getreide viel höher als es den
Anschein hat.
– Zucker: ist häufig in Supermarktfutter
enthalten, egal ob Nass oder Trockenfutter. Auch
in Leckerlies und Kauknochen ist Zucker drin –
Zucker gehört in kein Hundefutter
– Farb- und Aromastoffe: braucht kein
Hundefutter
Hochwertiges Futter
hat eine genaue Auflistung, welches Fleisch,
wieviel und welche pflanzlichen Teile enthalten
sind.
Ungenaue Angaben sind z.B.: es sind „Öle und
Fette" enthalten, aber nicht „welche Öle und
Fette". „Pflanzliche Nebenprodukte", aber
welche? Oder welches Getreide ist enthalten?
Wenn ihr Hund ein
glänzendes Fell, schöne Haut ohne viele Schuppen
hat, er angenehm riecht, festen Kot und keine
übermäßige Kotmenge hat, dann verträgt ihr Hund
das Futter gut.
• Welche Zusätze
kann ich dem Futter beimengen?
– Gute Öle:
Sonnenblumenöl, Leinöl, Fischöl, Rapsöl,
Distelöl, Olivenöl usw.
– Obst und Gemüse: bitte pürieren und mit
einem Schuß Öl verfüttern, weil der Hund die
Zellwände nicht verdauen kann und die Vitamine
fettlöslich sind
Obst das nicht verfüttert werden sollte:
Avocados, Weintrauben, Rosinen, Obstkerne.
Steinobst, wie Kirschen und Pfirsiche können in
Maßen gefüttert werden.
Gemüse das nicht verfüttert werden sollte:
unreife Tomaten und Paprika sind ungeeignet,
aber in kleinen Mengen können sie sehr reif und
gekocht gefüttert werden; unreife Kartoffeln
sind auch ungeeignet, aber gekocht können sie
auch gefüttert werden. Hülsenfrüchte sind roh
und gekocht auch oft ein Problem für Hunde.
Grüner Paprika sollte nie gefüttert werden.
– Fleisch und Knochen (bitte nicht mit
Trockenfutter zusammen füttern, weil beide
unterschiedliche Verdauungszeiten haben. Keine
gekochten Knochen geben, da sie porös werden und
splittern können. Es kann alles roh gegeben
werden, außer Schweinefleisch)
– Milchprodukte (wertvolle Proteine):
Magerquark, Hüttenkäse, Naturjoghurt, Käse.
Milch wird nicht von allen Hunden vertragen,
wird sie vertragen, kann sie auch gefüttert
werden.
– Natürliche Knabbereien: Ochsenziemer,
getrocknete Sehnen, Hälse, getrockneter Pansen,
Pferdefellstreifen usw.